Die Tempelruinen von Angkor und der blutige Terror der Roten Khmer sind das kulturelle und barbarischen Erbe einer wechselvollen Geschichte. Das fernöstliche Königreich steht seit einigen Jahren ausländischen Besuchern offen und bietet erstaunliche Einblicke in die Lebensweise eines Volkes, das zu den ärmsten der Welt gehört.
"Wissen sie wie spät es ist?", ein angetrunkener Grenzer schaut mich aus glasigen Augen an; eine Dame aus dem horizontalen Gewerbe massiert derweil seinen speckigen Oberkörper. Ich weiß, wie spät es ist - fünf Minuten vor fünf. Die Grenzübergang schließt um 17 Uhr. Der Trunkenbold erwartet augenscheinlich einen Bakschisch, sein nüchterner Kollege lässt es nicht zu einer Diskussion kommen und drückt den Einreisestempel in meinen Pass. Ich bin in Poipet, jenem berüchtigten Monte Carlo Südostasiens, in das täglich tausende spielhungrige Thais pilgern, um dort in einem der zahllosen Casinos bei Black Jack und Roulette ihr Glück zu versuchen. Außer Spielhöllen hat die Grenzstadt auf der ersten Blick wenig zu bieten. Für die wenigen westlichen Besucher ist sie allein Durchgangsstation auf dem Weg zu den klassischen Ruinen der Khmerkultur.
Meine Reise nach Kambodscha soll mich zu den Tempelruinen der Khmer führen. Ich möchte mich davon überzeugen, in welchem Zustand die Monumente einstiger Blüte die Jahrzehnte des Krieges, Bürgerkrieges, Staatsterrors und Leids überstanden haben. Erste Station meiner Reise soll das rund 120 Km von Poipet gelegene Städtchen Sisophon sein, um von dort aus die Ruinen von Banteay Chhmar zu besuchen, jenem Tempelkomplex im nordöstlichen Teil des Landes, den die Touristenmassen noch nicht entdeckt haben und den es ohne Eintrittspreis und Souvenirshopbesuch zu erkunden gilt. Eile ist geboten, denn täglich verschwinden steinerne Kunstschätze auf nimmer Wiedersehen in den Villen und Büros wohlhabender Geschäftleute in Hong Kong und Europa.
Zunächst geht es vom Grenzübergang per Motorradtaxi ins nahgelege Stadtzentrum. Beeindruckend ist der Handel mit gebrauchten Textilien aller Art. Wahllos auf die Erde geschüttete Berge zum Durchwühlen oder auch schon sortiert, fein säuberlich auf Kleiderständern. Durch fleißige Hilfs-organisationen in reichen Industrieländern gesammelt und von cleveren Geschäftsleuten aufgekauft, landen die Kleidungsstücke über undurchsichtige Kanäle schließlich hier auf dem Markt. Für tropische Gefilde sonderbar anmutende Artikel wie Wintermäntel, Anzüge mit C&A Schildchen und Schuhe in für Asiaten ungewöhnlichen Größen sind keine Seltenheit.
Von Poipet aus besteht die Möglichkeit, per Auto entweder nach Phnom Penh, Siem Reap, Battambang oder eben nach Sisophon zu kommen. Bei den Taxen handelt es sich um PKW oder Pick-Ups mit Doppelkabine. Verkauft werden einzelne Sitzplätze im Wagen. Zwar hat jedes Fahrzeug außer dem Fahrersitz noch sechs weitere Plätze, doch transportieren sie durchweg mehr Passagiere. Mein Einwand, dass es doch wohl nicht möglich sei, über eine längere Strecke so eingezwängt zu fahren, wird lächelnd damit beantwortet, dass Kambodschaner sehr schlank seien und sich alles im Laufe der Fahrt an seinen Platz zurecht rütteln würde. Ich entschließe mich, für zwei Personen zu bezahlen und bekomme dafür den Beifahrerplatz in einem Pick-Up. Nach fünfzehn Minuten ist unser Wagen dann abfahrbereit. Auf der Rückbank zwängen sich fünf Mitreisende, die Ladefläche ist wohl gut zur Hälfte mit Waren beladen, auf ihr haben es sich zudem vier oder fünf weitere Passagiere bequem gemacht.
Kurz nach Verlassen der Stadt werden wir zum ersten Mal angehalten. Unser Fahrer muss aussteigen und begibt sich in eine Holzbude neben der Straße. Soviel ich in Erfahrung bringen kann, hat er zu erklären, welche Waren wir transportieren. Sicherlich wechselt auch ein kleines Handgeld den Besitzer. Dieser Vorgang wiederholt sich einige Male bis zu unserer Endstation. Armee, Polizei oder Zoll?- Von wem diese Checkpoints betrieben werden, kann ich nicht herausfinden, die Beamten sind nicht uniformiert. Kein einziges Mal werde ich als Ausländer angesprochen, niemand will meinen Pass sehen.
Alles in allem verläuft die Fahrt reibungslos und die Straßen sind akzeptabel. Trotz des hohen Verkehrsaufkommens an Fahrrädern, von Menschenhand gezogenen oder geschobenen Karren, Ochsengespannen, Lastwagen - meist russischer oder chinesischer Bauart -, drückt der Fahrer ordentlich auf die Tube. Neben dem Gaspedal scheint die Hupe wichtigster Bestandteil des Überlandtaxis zu sein. Auf Federvieh wird keine Rücksicht genommen und so bleiben zwei Hühner und eine Ente auf der Strecke.
Es ist September und Regenzeit, doch ich habe Glück, auf meiner gesamten Reise regnet es nie länger als eine Stunde am Tag. Die Reisfelder beiderseits der Straße leuchten in sattem Grün. Mittendrin stehen vereinzelt die landestypischen Holzhäuser der Reisbauern. Ab und zu passieren wir ein kleines Dorf; es ist früher Abend und überall herrscht geschäftiges Markttreiben. Gemächlich kommen uns zwei riesige Elefanten geführt von ihren Mahouts entgegen. Ich wundere mich, welcher Art Arbeit die Tiere in dieser recht baumlosen Landschaft wohl nachgehen; mein Fahrer erklärt mir, dass sie bei Hochwasser und bei noch schlechter werdenden Straßenverhältnissen oft die einzige Möglichkeit sind, festgefahrene Fahrzeuge frei zu schleppen.
Nach zweistündiger Fahrt erreichen wir Sisophon. Viel ist bei Nacht nicht zu sehen und ich bin froh, als ich den Motorradtaxifahrer Herrn Tout treffe, der ganz annehmbar Englisch spricht und mich in ein akzeptables Guesthouse führt. Herr Tout soll in den nächsten zwei Tagen mein Führer, Dolmetscher und Taxifahrer sein.
Am nächsten Morgen holt er mich zur verabredeten Zeit ab. Sisophon ist offensichtlich weitgehend von französischen Stadtplanern entworfen. Der Marktplatz liegt zentral, von hier nehmen die Hauptstraßen, in denen sich nach dem Ende der Terrorherrschaft der Roten Khmer wieder Geschäfte etabliert haben, ihren Anfang. Französische Kolonialgebäude fallen ins Auge; dort, wo sie restauriert wurden, lässt sich mit etwas Phantasie erahnen, wie sich das Leben vor hundert Jahren abgespielt haben mag. Ein weiteres Überbleibsel aus französischer Zeit ist das Frühstück. Überall findet man Straßenstände, an denen frisch gebackene, knusprige Baguettes verkauft werden. Aufgeschnitten und gefüllt mit einer Art Leberpastete, frischem Salat; Gurken, Tomaten und pikanter Soße gewürzt und verzehrt zu einer Tasse vorzüglichen Kaffees, fühlt man sich für die Unternehmungen des Tages gerüstet.
Nach dem Frühstück fährt mich Herr Tout durch die angrenzenden Bezirke Sisophons. Reisfelder und Holzhäuser vereinen sich hier zu kleinen dörflichen Gemeinschaften. Die Wege sind schmal und jetzt in der Regenzeit für Autos ohnehin unpassierbar. Als Transportmittel dienen daher Motorräder, leichte Dreiräder oder einachsige und von Ochsen gezogene Karren.
Mittagspause machen wir in einem einfachen dörflichen Restaurant. Bei einer Schale Nudelsuppe erzählt Herr Tout mir etwas aus seinem Leben. Aus der Zeit, in der die Roten Khmer an der Macht waren. Wie sie zwei seiner Brüder und seine einzige Schwester getötet haben. Ich frage ihn nach seinen Empfindungen angesichts der Tatsache, dass Bruder Nummer Zwei noch immer unbehelligt im Kambodscha lebt: "Ach, weißt du, die Roten Khmer haben meine Geschwister getötet, aber das ist doch schon so lange her. Lass uns nach vorn schauen statt nach hinten."
Banteay Chhmar, ein Paradies für Kunsträuber
Kambodscha ist eines der ärmsten Ländern der Welt, wer möchte es den Bewohnern verübeln, wenn sie alte Steine gegen harte Dollars tauschen. Auch viele kultur- und kunstgeschichtlich bedeutsame Reliefs und Skupturen aus Banteay Chhmars haben in den letzten Jahren den Weg in die Gallerien skrupelloser Kunsthändlern nach Bangkok gefunden. Die geografische Nähe Banteay Chhmars zu Thailand macht es Besuchern relativ leicht, die Ruinenstadt zu besuchen, gleichzeitig ist sie aber auch Quell des kunsthistorischen Ausverkaufes, der jedoch angesichts der Kinder, die zur Prostitution über die Nahe Grenze verkauft werden, eher ein hinzunehmendes Übel der kambodschanischen Gesellschaft ist.
Leider zählt Banteay Chhmar zu den weniger beachteten Kulturschätzen Kambodschas und gehört entgegen der Beteuerungen der örtlichen Behörden zu den bedrohten Stätten südostasiatischer Hochkultur. Einst kulturelles und religiöses Zentrum eines blühenden Fürstentums, sind heute nur noch Teile des sakralen Gesamtkunstwerks erhalten. Die meisten - wohl hölzernen Bauten - sind längst Opfer des Dschungels geworden. Das eigentliche Tempelareal umfasst eine Fläche von 2 mal 2,5 Kilometern. Es ist umschlossen von einem steinernen Wall sowie einem Wassergraben, der zum Teil noch funktionstüchtig ist und von Kindern aus den benachbarten Dörfern als Angelrefugium und Badeanstalt genutzt wird. Anders als die berühmten Tempelanlagen von Angkor, die über Jahrhunderte in der Versenkung verschwunden waren und erst von französischen Kolonialbeamten Ende des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt wurden, geht die historische Forschung davon aus, dass die Gegend um Banteay Chhmar seit der Grundsteinlegung des Tempels permanent besiedelt war. Aufgrund fehlender Schriftquellen lassen sich zur Geschichte Banteay Chhmars nur Vermutungen anstellen.
In seiner Blütezeit vor rund 800 Jahren erstreckte sich das Reich der Khmer auf große Teile des heutigen Thailand, Laos und Vietnam. Bis auf die überwältigenden steinernen Monumente religiöser Verehrung haben nicht viele Zeugnisse die Jahrhunderte überdauert, denn die oberste Devise khmerscher Architektur besagte, dass Stein als Baumaterial allein den Göttern vorbehalten war. Die Bibliotheken und hölzernen Großstädte der Khmer wurden Opfer der tropischen Vegetation. Tempel und und religiöse Stätten mussten im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Plünderungen über sich ergehen lassen. Was frühere Eroberer verschonten, wurde von den Roten Khmer zerstört oder zumindest beschädigt. Der der sichtbare Verfall ist jedoch auch bedingt durch den seit dem 13. Jahrhundert in Kambodscha zunehmend Fuß fassenden Terawada Buddhismus, dessen Ausübung ohne sakrale Monumentalbauten auskommt. Die pragmatischen Kambodschaner haben kleine Teile des mächtigen Komplexes kurzerhand zu buddhistischen Tempeln umfunktioniert und so kann der Besucher noch heute Zeuge religiös-ritueller Handlungen werden. Neben dem touristisch vermarkteten Highlights Angkor Wat und Angkor Thom, in die tägliche tausende westliche und japanische Touristen strömen, hat Kambodscha noch zahlreich - zum Teil unentdeckte - Tempelanlagen zu bieten. Banteay Chhmar (die Festung der Katzen) gehört wohl zu den beeindruckendsten sakralen Hinterlassenschaften der Khmer. Die Tempelanlage erscheint wie ein riesiger Trümmerhaufen aus gigantischen Quadersteinen, überwuchert von Schlingpflanzen und meterhohen Baumwurzeln. Es bedarf einer genauen Betrachtung, um die eigentlichen Schätze zu entdecken. Touristisch nicht erschlossen, fehlen geschulte Guides und so ist der fremde Besucher sein eigener Führer. Mein Glück ist es, dass ich Herrn Tout getroffen habe, der seine Heimat liebt und auch ein guter Kenner kambodschanischer Geschichte und Geschichten ist. Eine dieser Geschichten reicht zurück in die Anfänge der Blütezeit Banteay Chhmars und erzählt die Legende vom guten und friedliebenden Fürsten Preath Bat Yosker, der das Reich Chambark Borey regierte und von seinen Untertanen wegen seiner Milde und Gerechtigkeitsliebe geliebt und verehrt wurde. Das Glück und der Wohlstand Chambark Boreys erweckte die Begehrlichkeit des bösen Königs Hou Lou, der das benachbarte Reich regierte. Mit Drohungen und Einschüchterungen versuchte Hou Lou Chambark Borey für sich zu gewinnen. Die Friedensliebe des Fürsten gebot ihm jedoch, einen Krieg gegen Hou Lou zu vermeiden und den Thron freiwillig zu räumen. Zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn Vibolker floh er in die Berge. Aus Furcht davor, dass der alte Fürst zurückkehren könne und seine rechtmäßigen Ansprüche auf den Thron wieder geltend machen könnte, setzte der König eine Belohnung von Tausend Taglohnes (37,5 Kg.) Gold auf das Leben Preath Bat Yoskers aus. Soldaten fanden Preath Bat Yosker, während dieser meditierte, und brachten ihn zurück nach Banteay Chhmar, wo ihn Hou Lou öffentlich hinrichten lassen wollte. Die Liebe zu seinem Vater ließ den zwölfjährigen Vibolker nach Banteay Chhmar eilen, wo er gerade noch rechtzeitig eintraf, um den König um Gnade für seinen Vater zu bitten. "Schont meinen Vater und tötet mich an seiner Stelle", rief er der versammelten Menge von Schaulustigen zu. "Du willst für deinen Vater sterben?- So soll es sein", entgegnete ihm der Monarch und befahl den Knaben zu Köpfen. Als der Scharfrichter seine Arbeit verrichten wollte, zerbarst die Klinge des Richtschwertes. Darauf befahl Hou Lou den Jungen auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen, doch die Flammen des Feuers erkalteten, als sie seinen Leib berührten. Nun befahl der König Vibolker von Kriegselefanten zertrampeln zu lassen. Das Leittier der Truppe jedoch beugte die Knie vor dem fürstlichen Prinzen und ließ diesen auf sein Haupt steigen, die übrigen Elefanten befreiten den gefesselten Preath Bat Yosker und setzten ihn zu seinem Sohn und Retter auf das Haupt ihres Anführers. Der erschrockene Hou Lou und sein Gefolge ergriffen in Panik die Flucht und wurden nie wieder gesehen. Mit der Heldentat eines Zwöllfjährigen begann eine lang andauernde Blütezeit Chambark Boreys und seiner Hauptstadt Banteay Chhmar.
Die ruhmreiche Geschichte der Tempelstadt dürfte allerdings spätestens Mitte des 14. Jahrhunderts ein mehr oder weniger jähes Ende gefunden haben, als das Khmerreich von den benachbarten Völkern der Cham, Thais und Vietnamesen mit Kriegszügen übersät, mehrfach erobert und unterworfen wurde.
Trotz oder gerade wegen des erheblichen Verfalls fühlt der Besucher sich als wahrer Entdecker. Beim Klettern auf antiken Steinen ist man von echter Abenteuerlust erfüllt. Auf unserem Rundgang durch die Anlage macht mich Herr Tout auf zahlreiche Details aufmerksam. Beeindruckend sind besonders die in Stein gehauenen Abbildungen der Tempeltänzerinnen, der Apsaras, jenen "Jungfrauen", die zu religiösen Anlässen tanzten und - so die historische Vermutung -als weltliche Damen zum Berufsstand der Konkubinen gerechnet wurden, was mein Führer mit Hinweis auf die wohlgeformten Brüste der Abbildungen nicht ohne Begeisterung erläutert. Zahlreiche Steinreliefs berichten in Bildgeschichten über die ruhmreiche Geschichte des Fürstentums oder erzählen Histörchen aus der hinduistischen Mythologie.
Das Herz Banteay Chhmars besteht aus einem verwinkelten Gebäude, dessen Funktion völlig rätselhaft ist sowie dem Bayon, jener Nachbildung des mythischen hinduistischen Götterberges. Zwischen dem mächtigen Mauern findet sich ein Wirrwarr aus Sandsteinblöcken, Türmen, Reliefs und gewaltigen Bäumen, deren Wurzeln sich bizarr mit den Ruinen vereinen und deren Kronen sich hoch über Banteay Chhmar erheben.
Beklemmend hingegen wirken die allgegenwärtigen Spuren des Kulturfrevels, den die Roten Khmer in Banteay Chhmar angerichtet haben. Zahlreiche Apsaras tragen Spuren von Gewehrkugel- und Panzerfausteinschlägen und sind stumme Mahnmale überheblicher Zielübungen. Aber auch das Fehlen ganzer Fassaden erweckt Argwohn und deutet daraufhin, dass der Raubbau an einem unwiederbringlichen Kunstwerk noch lange nicht beendet ist. Dies wird überdeutlich, als Herr Tout mich über einen schmalen Trampelpfad zur Südmauer des Tempels führt, um mir ein Flachrelief mit historischen Motiven zu zeigen. "Oh, schon weg", lautet seine lapidare und von einem Lächeln begleitete Bemerkung angesichts des jüngsten Kunstdiebstahls.
Infos
Anreise:
Direktflüge von Europa nach Kambodscha gibt es allein mit Air France von Paris nach Phnom Pen. Reisende steigen in der Regel in Bangkok um. Thai Airways International fliegt täglich von Bangkok nach Phnom Penn. Weitere Flugverbindungen bestehen von Bangkok aus mit Bangkok Airways direkt nach Siem Reap. Durchgehende Tickets nach Kambodscha sind meist sehr teuer, so dass es ratsam ist, in Bangkok ein günstiges Angebot zu wählen.
Immer beliebter wird die Einreise auf dem Landwege vom thailändischen Aranjaprathet ins kambodschanische Poipet und von dort aus weiter zu den Ruinen von Angkor Wat und Angkor Tom.
Formalitäten:
Ein Touristenvisum berechtigt zu einem längstens einmonatigem Aufenthalt. Man erhält es für 1000 Thai Bath (25 Euro) direkt am Grenzübergang in Poipet (Passbild darf nicht vergessen werden!).
Geld:
Landeswährung ist der Riel (1 Euro = etwa 4000 Riel), tatsächliches Zahlungsmittel ist allerdings der US Dollar. Nahe der Grenze zu Thailand scheint der Thai Bath die gängigste Währung zu sein. In großen Hotels kann man auch mit Kreditkarten bezahlen (American Express, Visa und Mastercard).
Sicherheit:
Kambodscha ist ein bedingt sicheres Reiseland. Nachts sollte man nicht reisen. Nach wie vor werden nächtliche Überfälle auf PKW mit Todesopfern gemeldet. Tagsüber sind die Straßen sicher. Für Besucher, die aus Thailand einreisen, sind die ständig bettelnden und Waren anpreisenden Kinder in der Nähe des Grenzübergangs sowie die latent aggressiven Taxifahren zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Lässt man sich aber nicht auf ihre Angebote ein, ist man sie recht bald wieder los. Zwar muss man sich, wie woanders auch, vor Diebstählen schützen, indem man nur das Nötigste an Wertgegenständen mit sich führt, Gefahr für Leib und Leben besteht jedoch nicht.
Reisen im Land:
Reisen kann sehr anstrengend werden. Zwar verkehren vollklima-tisierte und unklimatisierte Überlandbusse im ganzen Land, doch erscheint es am einfachsten, sich einen Wagen mit Fahrer zu mieten. Es ist jedoch dringendst davon abzuraten, sich gleich nach dem Grenzübertritt in Poipet auf ein Angebot einzulassen, sondern sich zunächst mit einem Motorradtaxi ins Stadtzentrum bringen zu lassen und dort ein Fahrzeug zu mieten. Mietwagen inklusive Fahrer können ohne Kilometerbegrenzung gechartert werden und kosten etwa 40 US Dollar pro Tag. Royal Air Cambodge verbindet alle größeren Provinzstädte miteinander. Mehrere Flüge täglich gibt es zwischen Phnom Penh und Siem Reap.